Unternehmen, die die diskrete Fertigung für die Herstellung ihrer Produkte verwenden, haben ganz spezielle und individuelle Anforderungen an die Funktionalitäten eines ERP-Systems. Die potenzielle Zunahme von Produktvarianten aufgrund geänderter Kundenbedürfnisse stellt sie häufig vor große Herausforderungen. Dadurch ist die Planung und Steuerung der Fertigungsabläufe für den Geschäftserfolg von größter Bedeutung.

Die passende ERP-Software am Markt zu finden ist nicht immer leicht. Tausende Lösungen verschiedenster Anbieter tummeln sich hier. Daher ist es entscheidend zu wissen, wonach genau Sie suchen. Unser Artikel hilft Ihnen herauszufinden, auf was Sie bei einer ERP-Software achten sollten, damit Sie davon bei der diskreten Fertigung profitieren können.

Unterscheidung der Fertigungsarten: Diskret vs. Prozess

Bei der Suche nach der richtigen ERP-Software für Ihr Unternehmen ist es wichtig, die Art des Fertigungsbetriebs zu identifizieren. Handelt es sich dabei um eine diskrete Fertigung oder um eine Prozessfertigung?

Der deutlichste Unterschied zwischen der diskreten und der Prozessfertigung ist die Art und Weise, wie das Produkt hergestellt wird.

Bei der Prozessfertigung ist das Endprodukt nicht mehr in seine Einzelbestandteile zerlegbar. Es entsteht durch verfahrenstechnische Prozesse wie Zerkleinern, Mischen, Synthese, Zerstäuben oder Homogenisieren von Rohstoffen. Um das Endprodukt herzustellen, sind Rezepte und Formeln notwendig. Typische Beispiele für Produkte, die durch Prozessfertigung entstehen, sind Lebensmittel, Kosmetika oder Pharmazeutika.

Im Gegensatz dazu besteht das Endprodukt bei der diskreten Fertigung oft aus sehr vielen Einzelteilen, die mittels Montage zusammengefügt werden. Das fertige Produkt könnte auch wieder in diese Einzelteile zerlegt werden. Um den Fertigungsprozess zu steuern, sind dafür Stücklisten und Arbeitspläne für die Montage notwendig. Beispiele für Produkte, die durch diskrete Fertigung entstehen, sind Autos, Möbel oder Elektronik.

Unser Artikel beschäftigt sich mit den Softwarefunktionalitäten eines ERPs, das die diskrete Fertigung unterstützt.

So unterstützt ein ERP die diskrete Fertigung

Um den oft komplexen Fertigungsprozess bei der diskreten Fertigung im Griff zu behalten, werden häufig mehrstufige Stücklisten eingesetzt, die die Einzelteile der Baugruppen für das finale Produkt beinhalten. Die Produktion von Baugruppen geschieht meistens an verschiedenen Arbeitsstationen, die entweder unabhängig voneinander oder sequenziell arbeiten können. Das macht die Verfolgung des Routings der Produktionstätigkeiten zu einem weiteren entscheidenden Merkmal der diskreten Fertigung. Für diese Art Fertigungsprozess ist ein leistungsstarkes ERP-System unverzichtbar.

ERPs, die die diskrete Fertigung unterstützen, sollten modular aufgebaut sein. Neben der Produktionsplanung und Produktionssteuerung (PPS) sollten auch Bereiche wie Beschaffung, Lagerlogistik, Personal, Finanzbuchhaltung und eine umfangreiche Betriebsdatenerfassung mit der ERP-Software möglich sein.

Hauptsächlich geht es bei der diskreten Fertigung darum, die Kundenspezifikationen zu erfüllen und gleichzeitig die Preise wettbewerbsfähig zu halten. Eine gute Transparenz und Kontrolle über die Lieferkette sind dabei von entscheidender Bedeutung, um Potentiale auszuschöpfen und dabei die Kosten im Blick zu behalten. Ein effizientes ERP-System kann die Lieferkette durch effektive Lieferantenbeziehungen, Logistik, Rechnungsstellung und Zahlungsüberwachung unterstützen und einen reibungslosen Ablauf der Geschäftsprozesse gewährleisten.

Wählt man eine ERP-Software aus, die nur unzureichend zum eigenen Unternehmen passt, muss diese mühsam und kostenintensiv an die eigenen Prozesse angepasst werden.

Welche Funktionen benötigt die diskrete Fertigung in einer ERP-Software?

Wie bereits erwähnt, ist die diskrete Fertigung ein ziemlich komplexer Prozess. Mit dem richtigen ERP planen und steuern Sie Ihre Produktionsprozesse und organisieren darüber hinaus die begleitenden Prozesse, beispielsweise die Kalkulation, die Beschaffung oder die externe Fertigung von Komponenten und Bauteilen.

Im Produktionsprozess sind bei der diskreten Fertigung mehrstufige Stücklisten und Variantenstücklisten von entscheidender Bedeutung. Achten Sie darauf, dass der Stücklistenimport direkt aus dem CAD Programm möglich ist. Materialverfügbarkeitsübersichten, Arbeitspläne und Maschinenzuordnungen schaffen die notwendige Transparenz.

Bei der Produktionsplanung und -steuerung gibt die Kapazitätsauslastung in einer Grobplanung die entsprechende Übersicht. Ein ideales Werkzeug für Produktionsleiter in der operativen Fertigungsplanung ist dabei die Produktionsplantafel. Sie verschafft Produktionsverantwortlichen einen optimalen Überblick zu allen anstehenden Fertigungsaufträgen. Selbst komplexe Fertigungsaufträge mit vielen Arbeitsgängen lassen sich damit grafisch visualisieren, intelligent koordinieren und auf die bestehenden Ressourcen verteilen. So lassen sich leicht die Auftragsreihenfolgen ableiten (Feinplanung). Damit sind Sie immer auskunftsfähig zu den anstehenden Lieferterminen, selbst wenn sich Nachfragesituation oder die Kapazitäten ändern.

Eine weitere wichtige Funktionalität ist die Materialbedarfsplanung, die auf der Produktions­programmplanung aufsetzt. Sie ermittelt, welche Materialien zu welchem Termin in welcher Menge vorhanden sein müssen. Basierend auf historischen Verkaufsdaten sollte ein ERP für die diskrete Fertigung auch in der Lage sein, eine vorausschauende Bedarfsplanung zu ermöglichen.

Achten Sie darauf, dass Ihnen auch verschiedene Kalkulationsschemata für die Vor- und Nachkalkulation zur Verfügung stehen und Preisanpassungen automatisch in den Artikelstamm zurückgeschrieben werden können.

Weitere nützliche Funktionen sind Betriebsdatenerfassung und Personalzeiterfassung, um die Optimierung von Arbeits- und Fertigungsprozessen zu ermöglichen. Wenn Ihr Unternehmen externe Dienstleister für die Fertigung nutzt, dann sollte das ERP auch für die Lohnfertigung und verlängerte Werkbank entsprechende Funktionalitäten bieten.

Wenn Sie die Rückverfolgbarkeit Ihrer Produkte gewährleisten müssen, dann sollte das ERP auch eine Möglichkeit zur Serien- und Chargenverwaltung besitzen, um eindeutige Kennzeichen zu vergeben und zu dokumentieren.

Diskrete Fertigung mit eEvolution

Mit einer ERP-Software haben Unternehmen mit diskreter Fertigung die Möglichkeit, den gesamten Produktionsablauf zu optimieren und wesentlich effizienter zu gestalten. Dafür ist es jedoch entscheidend, dass die Software zum Unternehmen passt. Auch der Anbieter spielt bei der Auswahl eine wichtige Rolle.

eEvolution verfügt mit dem ERP-System eEvolution über nachweisliche Erfahrung in der Bereitstellung von erstklassigen digitalen Lösungen für mittelständische Hersteller in unterschiedlichen Branchen. Selbstverständlich bietet eEvolution unterschiedliche Module für den Produktionsbereich, die die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Herstellern mit diskreter Fertigung erfüllen. Wenn Sie eine ERP-Lösung oder Erweiterungsmodule suchen, die Ihren individuellen Geschäftsanforderungen entspricht und dabei hilft, lang- und kurzfristige Geschäftsziele zu erreichen, kontaktieren Sie uns noch heute!

Mirco Rennich

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Leonie Stork – Unsere Spezialistin für ERP

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