Die Herausforderungen, die mit der zunehmenden Digitalisierung, den sozialen Netzwerken, dem steigenden mobilen Zugriff auf das Internet und der Entstehung von Big Data in Verbindung mit leistungsstarken Cloud-Technologien entstehen, sind gewaltig. Parallel gibt es einen Mangel an qualifizierten Softwareentwicklern, welcher Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stellt.
Viele Unternehmen entdecken, dass Ihr derzeitiges ERP-System, mit dem sie bislang alle Geschäftsprozesse gesteuert haben, an seine Grenzen kommt und dadurch die Chance auf Innovation verschenkt wird.
Das Low-Code ERP kommt zu einer Zeit, in der Unternehmen agiler auf Herausforderungen reagieren müssen. Der Anspruch der Unternehmen an die ERP-Software steigt, um ihr Geschäftsmodell zu differenzieren. Dabei setzen immer mehr Unternehmen für ihre Anwendungen auf Low-Code-Plattformen. Wir haben die Vorteile im Artikel: Das gilt auch für ERP-Software.
Funktionsweise eines Low-Code ERPs
Die Low-Code-Softwareentwicklung basiert auf Cloud-Plattformen, die es Benutzern ermöglichen, Komponenten per Drag-and-Drop zu verschieben. Der Ansatz „Klicks statt Code“ erfordert wenig oder gar keine Programmierkenntnisse zum Erstellen oder Ändern von Anwendungen und Prozessen.
ERP-Systeme müssen mit entsprechenden Schnittstellen ausgestattet sein, so dass Low-Code-Plattformen auf alle Funktionen und Daten zugreifen können. Grafische Oberflächen und ein Baukasten-Prinzip ermöglichen es Anwendern, die erforderlichen Aktualisierungen und Anpassungen schnell vorzunehmen, ohne in eine IT-Projektwarteschlange zu geraten.
Es gibt Leitplanken und Kontrollen innerhalb der Plattform und der Anwendungen, die die Integrität des ERP-Systems aufrechterhalten. Wenn Änderungen vorgenommen wurden, können Unternehmen hierbei, im Gegensatz zu älteren ERP-Systemen, immer noch von Upgrades und neuen Releases profitieren.
Welche Vorteile bietet der Einsatz eines Low-Code ERPs?
Ein Low-Code ERP wird mit integrierter Geschäftslogik geliefert. Es gibt vorgefertigte Module und Funktionen, die Out-of-the-Box verwendet oder angepasst werden können. Die Sicherheit ist auf der Cloud-Plattform-Ebene und in die Software integriert, sodass keine zusätzliche Software erforderlich ist. Die Benutzerumgebung ist intuitiver und ermöglicht es den Anwendern, Applikationen nach dem Baukastenprinzip selbst zu erstellen oder anzupassen.
Das Erstellen und Ändern dieser Anwendungen ist so einfach, dass dafür keine speziellen IT- oder Programmierkenntnisse benötigt werden. Für diese Anwender wurde der Begriff des „Citizen Developers“ geprägt. Er beschreibt technisch versierte Mitarbeiter, die softwarebasierte Anwendungen für ihren jeweiligen Fachbereich erstellen. Als Experten ihres Fachbereichs kennen sie die Prozesse sowie die Anforderungen innerhalb ihrer Abteilung. Damit sind sie prädestiniert für die Entwicklung kontextrelevanter Softwarelösungen. Im Folgenden werden dazu ein paar Beispiele beschrieben.
Mobile Apps
Citizen Developer können beispielsweise eine mobile App für ein Low-Code ERP entwerfen. Damit könnte dann eine Person im Lager Warenzugänge direkt am Lagerort eingeben oder der Kundenservice kann vor Ort einen Arbeitsauftrag abschließen.
Workflows
Ein Citizen Developer kann passende Workflow-Vorlagen entwickeln, die sofort einsatzbereit sind und für geänderte Geschäftsanforderungen jederzeit von ihm angepasst werden können.
Datenanalyse & Datenvisualisierungen
Die Datenanalyse und Datenaufbereitung kann in einem traditionellen ERP-System eine Herausforderung darstellen. Mit Low-Code ERP haben Geschäftsanwender einfacheren Zugriff auf die Daten, die sie für ihre Entscheidungen benötigen. Die Benutzerumgebung ist intuitiver. Die Citizen Developer können mithilfe der Drag-and-Drop-Funktionalität auf einfache Weise visuelle individuelle Datenanalysen hinzufügen.
Künstliche Intelligenz (KI)
Citizen Developer können KI in wichtige ERP-Operationen für benutzerdefinierte Analysen und Vorhersagen einbetten. Mit diesen Erkenntnissen können Unternehmen auf allen Ebenen vorausschauender agieren.
Fazit
Unternehmen, die Low-Code ERP verwenden, erhalten die Agilität, um auf sich ändernde Märkte und Kundenanforderungen zu reagieren. Sie können ihre ERP-Software verwenden, um ihr Geschäft wirklich zu differenzieren. Die Low-Code-Technologie ermöglicht es ERP-Anwendern ihre eigenen Apps zu erstellen, Dashboard-Ansichten und Workflows zu konfigurieren sowie Prozesse anzupassen.
Dennoch sollte der Einsatz genau abgewogen werden. Entscheidend ist, dass sich keine Parallelwelt in den Low-Code-Apps aufbaut, damit die langfristige Wartbarkeit gegeben bleibt und Inhalte nicht ggf. auseinanderlaufen. Mit dem Bewusstsein um diese Risiken, lassen sich beispielsweise temporär benötigte ERP-Anwendungen oder Prototypen schneller umsetzen, ohne sich an alte Software-Releases zu binden oder IT-Kapazitäten anzufordern. So treiben Sie die Digitalisierung Ihrer Geschäftsideen schneller voran. Es wird also Zeit sich mit dem Thema Low-Code ERP zu beschäftigen.
Sie möchten noch mehr über das Thema Low Code erfahren? Dann lesen auch unseren Artikel „Mit Low Code Geschäftsprozesse schneller digitalisieren.“
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