Noch vor 20 Jahren war es ähnliche Zukunftsmusik wie Raumschiff Enterprise: Das eigene Zuhause mit der Sprache zu steuern, sich mit dem Kühlschrank zu unterhalten oder per Smartphone die Rollläden hoch- und runterfahren zu lassen. Heute wird das Smart Home immer beliebter, die Produktpalette ist vielfältig und die Investitionen bewegen sich in einem kalkulierbaren Rahmen.
Der Begriff Smart Home ist dabei darauf zurückzuführen, dass „smart“ die intelligente Vernetzung von Geräten untereinander beschreibt – denn das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass das smarte Zuhause wirklich funktioniert. Dabei sind – je nach Geldbeutel – auch kaum noch Grenzen gesetzt: Der intelligente Stromzähler ist dabei genauso vernetzt möglich wie die Haustür, die sich per App ganz schlüssellos aufschließen lässt.
Wie funktioniert der Einstieg in die Smart Home Welt?
Das hängt ein wenig von den Gegebenheiten ab, die Sie beim Startzeitpunkt vorliegen haben. Wohnen Sie in einer Wohnung oder in einem Haus? Wie gut ist Ihr Heimnetzwerk ausgestattet? Bauen oder renovieren Sie ein gekauftes Haus und können ganz anders planen? Wichtig ist in allen Szenarien: Es muss ein zentrales Steuergerät zur Programmierung vorhanden sein. Diese Steuereinheit könnte beispielsweise durch einen Smart-Home Elektronik-Anbieter gestellt werden – inzwischen reicht jedoch meist schon ein PC oder eine App fürs Tablet oder Smartphone.
Dann sollten Sie sich überlegen, welche Art von Smart-Home-Anwendungen Sie gerne nutzen würden. Beispiele gibt es genug:
- Vernetzte Rauchmelder
- Vernetzte Steckdosen
- Vernetzte Heizungsthermostate
- Vernetzte Rollladenmotoren
- Vernetzte Überwachungskameras
- Vernetzte Lichtsysteme
- Vernetzte Lautsprecher
- Vernetzte Weißgeräte (Waschmaschinen und Geschirrspüler)
- Vernetzte Kühlschränke
- etc.
Was sind die technischen Voraussetzungen zur Einrichtung des Smart Homes?
Haben Sie einmal einen Plan definiert, welche Geräte Sie nutzen möchten, müssen Sie diese natürlich erwerben – und dabei unbedingt vorher die Logistik mit einplanen. Brauche ich einen neuen Router, weil meiner nicht leistungsfähig genug ist? Möchte ich alles über ein Funknetz betreiben oder auch Netzwerkkabel nutzen? Welche App möchte ich überhaupt nutzen? Es macht Sinn, sich schon im Vorfeld einige grundlegende Gedanken zu machen.
Selbstverständlich müssen Sie auch beachten, dass die Geräte permanent mit Strom versorgt werden müssen, damit sie ihren Teil zu einem erfolgreichen Smart-Home beitragen – denn ohne Energie nutzt Ihnen auch das Gerät nichts. Holen Sie sich zur Not Hilfe von einem fachkundigen Experten, wie zum Beispiel einem Elektriker, wenn Sie grundlegende Änderungen am Stromnetz vornehmen müssen.
Zudem empfehlen Smart Home Experten, dass man sich auf einen Hersteller der Geräte beschränken sollte, da Geräte von konkurrierenden Produzenten oftmals Kommunikationsprobleme untereinander haben können.
Auf welcher technischen Basis funktionieren die gängigen Smart Home Systeme?
Für fast alle Anwendungen im Smart Home benötigen Sie ein funktionsfähiges Internet. Allerdings bestehen von einigen Herstellern auch Systeme, die offline funktionieren – was vor allem für vorsichtige oder sicherheitsbewusste Nutzer sinnvoll ist. Denn viele Smart-Home-Systeme, die ausschließlich online arbeiten, speichern natürlich auch Daten online. Beispielsweise verwaltet die Steuerungseinheit eines großen deutschen Herstellers mit grünem Firmenlogo alle Daten des Smart-Homes lokal, also nicht in der Cloud. Das macht eine Verbindung zum Internet überflüssig, sondern es geschieht ausschließlich im eigenen Netzwerk. Wenn jedoch die Beleuchtung, die Heizung oder die Rollläden von unterwegs gesteuert werden sollen, ist eine Internetverbindung notwendig. Dabei lassen sich jedoch viele Einstellungen konfigurieren. Bei deutschen Anbietern unterliegt die Datensicherheit jedoch auch den strengen deutschen Richtlinien.
Welche Kosten kommen bei der Einrichtung des Smart Homes auf mich zu?
Wie so oft: Es hängt davon ab! Bei einem Neubau oder der vollständigen Renovierung kann man es ja gleich „richtig“ machen – Vorsicht, hier läppern sich die Kosten. Die kommen nicht nur aufgrund der Elektrik zustande, die eventuell erneuert werden muss. Netzwerkkabel kosten genauso Geld wie die kleinen vielen Helfer, die man zukünftig nutzen möchte. Man kann also 25.000 Euro ausgeben – oder auch nur 4.000 Euro, wenn man sich auf Funk-Systeme zum Nachrüsten beschränkt. Hier gilt: So gut wie alles ist möglich, sollte aber mit Sinn und Verstand installiert werden. Geräte, die am Ende nicht genutzt werden, aber hübsch aussehen, helfen Ihnen ja nicht weiter.
Was ist mit der generellen Sicherheit?
Neben den Aspekten zum Datenschutz, gibt es allerhand Fragen zur allgemeinen Sicherheit. Wenn die Haustür per App geöffnet werden soll, sollten natürlich gewisse Grundlagen vorhanden sein, damit auch wirklich nur autorisierte Personen Zugang zu Ihrem Zuhause bekommen. Ohne Frage: Hier steht ein großes Potential für Hacker zur Verfügung, die sich natürlich gerne an solchen Systemen austoben würden. Aber natürlich spielt auch die Sicherheit der eigenen Daten eine enorm große Rolle. Die Seite Home & Smart hat in diesem Beitrag einige Aspekte dazu beleuchtet. Der Verlag Heise hat dem Thema „Smart-Home & Garden“ auch eine eigene Kategorie gewidmet, wo Sie sich als Interessent umschauen können.