Wenn eine Sache in den letzten Monaten sehr deutlich geworden ist: Wer viel oder gar ganz von Zuhause arbeitet, der braucht eine stabile und schnelle Internetverbindung sowie ein verlässliches Netzwerk. Wenn nebenbei noch Serien gestreamt und vielleicht sogar die ersten Smart-Geräte im Netz integriert sind, kommt schnell eine erhebliche Bandbreite an Daten zusammen.
Mittlerweile machen es die großen Telekommunikationsanbieter möglich: Glasfaserleitungen versprechen Übertragungsraten von einem Gigabit pro Sekunde im Download und im Upload. Aber selbst bei normalen Kupferleitungen sind mittlerweile via VDSL schon 250 Mbit Downloadgeschwindigkeit möglich. Die Herausforderung: Das im Hausanschluss ankommende Highspeed-Internet-Signal so in Wohnung oder Haus zu verteilen, dass sowohl der Fernseher im Wohnzimmer als auch das Arbeitszimmer im Dachgeschoss mit schnellem Internet versorgt werden.
WLAN oder Kabel?
Ein bislang großes Problem des hauseigenen WLAN-Netzes: Neben einer begrenzten Reichweite, leidet auf die Entfernung oft auch die Geschwindigkeit oder es kommt zu Aussetzern. Abhilfe schaffen zwar auch Repeater, das WLAN der Zukunft heißt aber Mesh. Das Prinzip: Über mehrere im Haus verteilte Geräte werden mehrere einzelne WLAN-Netze erzeugt und zu einem großen, sich überlappenden Netz zusammengefasst. Mesh bedeutet daher wörtlich „engmaschiges Netz“, die Technologie verspricht flächendeckendes WLAN bis in den letzten Winkel jedes Zimmers. Zwar ist die Mesh-Technologie momentan die beste Lösung für ein unkompliziertes, stabiles und auch wirklich schnelles WLAN, aber die benötigten Mesh-Verteiler sind noch recht teuer, wenn man wirklich „schnell“ surfen möchte.
Besonders bei Renovierungen kommt dann oftmals die Idee auf, die einzelnen Zimmer mit Netzwerkkabeln zu „versorgen“. Das macht vor allem in Arbeitszimmern Sinn, wo eine störungsfreie Internetverbindung die wichtigste Basis im Netzwerk zu Hause darstellt. Und tatsächlich sind mit LAN-Kabeln verbundene Netzwerke sehr robust und stabil – wenn moderne Cat.7-Technik zum Einsatz kommt, sind damit auch In-House-Übertragungen von bis zu zehn Gigabit möglich. Der Vorteil: Mittlerweile sind die Installations- sowie Materialkosten deutlich günstiger als noch vor zehn Jahren.
Auf die Planung kommt es an!
Egal ob komplette Renovierung oder nur das Aufpeppen der eigenen Verbindungen: Der erste Schritt zu einem funktionierenden Hausnetzwerk ist die Bestandsaufnahme der bisherigen Konfiguration. Welche Geräte sind wo im Haus? Können Sie im WLAN eingebunden werden? Oder sind sie Kandidaten für statische Verbindungen? Wo steht der Drucker? Wo ist der Hauptrechner? Wo der Fernseher? Gibt es Geräte, die unterschiedliche Protokolle zur Verbindung nutzen? Wo steht der Router? Gibt es ein NAS als zentralen Netzwerkspeicher? Kein Kindergarten, aber dennoch ein guter Tipp: Malen Sie Ihr Netzwerk doch einfach einmal auf. So können Sie sehen, wie und wo Handlungsbedarf besteht. Achten Sie auch auf vorhandene Kabel und deren Eigenschaften, ob sie wirklich die notwendige Performance bringen oder auch erneuert werden sollten.
Was kann Ihr Router schon von Haus aus?
Moderne Router lassen sich nicht nur detailliert konfigurieren, sondern bringen meist von Haus aus schon enorm hilfreiche Analysetools mit. IP-Adressen werden automatisch vergeben und lassen sich auch statisch zuordnen, falls gewünscht und nötig. Die Auslastung des Netzwerkes lässt sich genauso betrachten wie übersichtliche Darstellungen des eigenen Heimnetzwerkes – vom Drucker bis zum Tablet. Kann der Router zudem schon Geschwindigkeiten bis zu einem Gigabit umsetzen, wird er schnell zum zentralen Ankerpunkt der Datenverteilung, sollte also auch wirklich im Mittelpunkt stehen. Kleine Schaltzentrale, enorm große Wirkung. Tipp: Die vom Internetanbieter mitgelieferten Geräte verfügen meist noch nicht einmal ansatzweise über die Konfigurationsmöglichkeiten bei Geräten von Drittanbietern.
Kabel bringt Speed daheim!
Wie schon erwähnt, liefern Ihnen Kabelverbindungen nicht nur Stabilität, sondern vor allem Geschwindigkeit. Besonders, wenn längere Entfernungen überbrückt werden müssen, sind kabelgebundene Netzwerkverbindungen dem Funknetz noch immer überlegen. Übertragen Sie zudem größere Datenmengen, ist der Vorteil sogar erheblich zu merken. Priorisieren Sie daher unbedingt Räume und Geräte, die am Kabelnetz hängen sollen – achten Sie aber auch darauf, dass die Endgeräte die Datengeschwindigkeit umsetzen können. Sonst sitzt die Bremse direkt vor der Netzwerkdose, auch wenn bis dahin mit Highspeed Vollgas herrscht.